Montag, 9. April 2012

Das Leben in Peru...

Samstag, 31. März 2012:
Der erste Monat neigt sich für mich langsam dem Ende zu. Und mit ihm die Regenzeit!! Heute war das Wetter wieder super schön. Den ganzen Tag schien die Sonne, kaum eine Wolke war zu sehen und der Wind wehte nur sehr schwach. Die letzte Woche war unheimlich verregnet. Sogar morgens schaffte es die Sonne nicht richtig die Wolken zu verdrängen. Und: Es war sooo kalt. Ich habe gefroren. Da die Häuser hier ja nicht richtig geheizt werden, muss man, wenn man in der Küche Abendbrot isst, die Jacke gleich anlassen oder sich noch eine weitere anziehen. Richtig unpraktisch. Aber damit ist jetzt Schluss, hoffe ich! Denn wenn die Sonne über Tag die Chance hat die Häuser aufzuwärmen, hält das hoffentlich bis abends um 9 Uhr an. Und nachts habe ich ja meinen Schlafsack! Der ist auch schön warm! Jetzt ist es gerade 18:30 Uhr und ich kann noch im T-shirt in meinem Zimmer sitzen. Das lässt doch Gutes hoffen!
Aber nun zu dem, was ich in den letzten 2 Wochen erlebt habe. Generell lerne ich weiter fleißig Spanisch, damit ich auch gewappnet bin für die Zeit in der ich hier arbeite. Die Vormittage sind also gefüllt mich Schule! Allerdings macht es mir diesmal mehr Spaß als die letzten 12 Jahre, und ich habe noch kein Mal meine Hausaufgaben vergessen! Wirklich nicht! Die Nachmittage sind immer unterschiedlich gefüllt. Jeden Mittwoch werden in meiner Sprachschule Salsastunden angeboten. Das ist gar nicht so einfach zu tanzen, wie ich gedacht habe. Und man muss sich eingestehen: Die Südamerikaner haben einfach ein bisschen mehr Rhythmusgefühl. Aber es macht Spaß, auch wenn ich die Cha-cha-cha-schritte, die zwischendurch einfach mal eingebaut werden, nicht unbedingt immer passend ausführe. Außerdem bietet die Sprachschule ein sogenanntes Tandemtreffen an. Das bedeutet, dass ein Deutscher, der Spanisch lernen möchte und ein Peruaner, der Deutsch lernen möchte, zusammengewürfelt werden und Tandempartner sind. Mein Tandem heißt Solange, ist Anfang 20 und studiert Tourismus in Cusco. Wie jeder hier. Sie lernt bereits seit zwei Jahre Deutsch und spricht dementsprechend schon recht gut. Mit meinem Tandem treffe ich mich ungefähr zwei Mal die Woche. Das kommt auch ein bisschen auf unseren Terminkalender an.  Das ist auch insofern echt hilfreich, weil man so natürlich den direkten Kontakt zur peruanischen Bevölkerung hat. Zusätzlich gibt es passende Tipps, was man am besten essen, trinken und unternehmen kann.               
Desweiteren gibt es hier in Cusco den Molino. Das ist ein Markt, wo man alles, wirklich alles kaufen kann. Ich will es jetzt nicht Schwarzmarkt nennen, aber Steuern sind beim Preis der Produkte nicht enthalten. Man kann also von CD´s über Spielsachen und Schuhen bis hin zu Hygieneartikeln alles bekommen. Ein Paradies zum Shoppen! Den einen oder anderen Nachmittag kann man in diesen verwinkelten Gassen des Marktes demnach schon verbringen.                        Wenn man sich früh genug überlegt, einen Ausflug am Nachmittag zu machen, dann ist das natürlich auch eine stundenfüllende Aktivität. Zusammen mit einer anderen Schülerin der Sprachschule habe ich mir letzten Dienstag überlegt spontan Moray zu erkunden. Moray ist eine Ruine, die zu Zeiten der Inkas ein Landwirtschaftszentrum gewesen ist. Ganz dem peruanischen Motto: Wird schon irgendwie klappen., haben wir uns in einen Bus gesetzt, sind in Maras ausgestiegen und wollten von dort bis nach Moray wandern oder ein Taxi nehmen. Maras ist ein kleines Dorf, in dem sich nicht mehr als 4 Häuser befinden. Als wir den netten Polizisten nach dem Weg nach Moray fragten, mussten wir leider feststellen, dass Moray schon geschlossen war. Also standen wir einsam in diesem Dorf, mit uns 3 weitere Menschen, die uns angeschaut haben und wahrscheinlich dachten: diese blöden Touris. Als man uns dann noch sagte, dass auch kein Bus mehr nach Cusco fährt und wir weit und breit kein Taxi sahen oder auch irgendein anderes Fahrzeug außer das Motorrad des Polizisten, hatten wir schon ein wenig Sorge, ob wir überhaupt an dem Tag wieder in Cusco ankommen würden. Gott sei Dank gab es dann allerdings einen netten Mann, der sein Auto zur Verfügung gestellt und uns für ein bisschen Geld nach Urubamba gefahren hat. Von Urubamba konnten wir ohne Probleme einen Bus nach Cusco nehmen. Zwei Tage später haben wir dann einen Ausflug von der Schule nach Moray, Maras gemacht. Ein bisschen Abenteuer ist also in Südamerika definitiv möglich. Eigentlich könnte ich noch so viel mehr erzählen. Auch die Geschichte der Inka hat mich mittlerweile echt gepackt, das ist total interessant. Ob das allerdings genauso interessant ist, wenn man in Deutschland  vorm Computer sitzt, weiß ich nicht so genau. Also lasse ich es lieber. Ich kann es aber nur empfehlen. Sehr, sehr beeindruckend.
Von meiner Telenovela „La Tayson“, dessen Name übrigens von dem Boxer Marc Tayson kommt, wie ich mittlerweile herausgefunden habe, bin ich allerdings jetzt weg. Stattdessen kommt jeden Tag Grey´s Anatomy. Ich habe mir gedacht, wenn ich Deutschland jetzt die neue Staffel läuft, kann ich mir parallel hier in Peru die älteren anschauen. Die Serie läuft hier in Peru auf Englisch mit spanischem Untertitel. Das schult genauso, weil ich immer die korrekte Übersetzung sofort höre. Sehr praktisch.
Mittwoch werde ich nach Arequipa fahren und Ostern dort verbringen. Für einige ist Arequipa die schönste Stadt Perus, sagt mein Reiseführer. Ich werde das überprüfen. Ob die „ciudad blanca“ allerdings mit den Inkabauten in und um Cusco mithalten kann… ich bin noch ein wenig skeptisch. Ich werde es euch berichten! Außerdem warten die Kondore im Canyon auf mich! Ich bin gespannt!
Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Karwoche und schöne Ostertage.
Liebe Grüße aus Peru von Maria
                                         Saqsayhuamán

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