Montag, 9. April 2012

Arequipa!!


Montag, 9. April 2012:
Ich bin aus Arequipa zurück! Und musste leider feststellen: Die Stadt ist wunderschön! Genauso schön wie Cusco! Hätte ich vorher gar nicht gedacht. Aber der Plaza de Armas in Cusco kann mit dem in Arequipa leider nicht mithalten. Aber von vorne:
Am Mittwochabend um acht Uhr sind wir (4 Deutsche, 2 Schweizer, 1 Peruaner) mit dem Bus Richtung Arequipa gefahren. Um 6 Uhr in der Früh sollte unser Bus in Arequipa ankommen. Dem war allerdings leider nicht so. Aufgrund von plötzlichem Schneeeinfall mussten wir 3 Stunden irgendwo mitten im Nirgendwo warten. Das habe ich allerdings recht locker weggesteckt, ich bin das Warten in Bussen ja schon gewohnt! ;) Durch die Verspätung des Busses ergab sich jedoch ein Problem. In Arequipa wartete nämlich eine Reiseführerin auf uns, mit der wir direkt nach unserer Ankunft in den Colca- Canyon wandern wollten. Per Telefon hat sie uns dann gesagt, wir sollten früher aussteigen. Was wir dann auch getan haben. Also saßen wir morgens um 9 Uhr ohne wirklich geschlafen zu haben, an einer Art Raststätte mitten in Peru. Empfang gab es dort auch nicht, wir wussten also nicht, ob wir nun wirklich von unserer Reiseführerin abgeholt würden. Um 11 Uhr kam sie dann endlich und mit 5 Stunden Verspätung begann unsere Canyonwanderung. Wir haben uns also wieder für 2 Stunden in einen Bus gesetzt (die Peruaner fahren anscheinend unheimlich gerne Bus) um in ein kleines Dorf im Canyon zu fahren,  und uns von dort auf den Weg runter in den Canyon zu machen! Als wir am Rande des Canyon ankamen, war uns schon klar, dass sich die Warterei gelohnt hat. Die Aussicht war phänomenal! Vor uns lagen 1200 Meter Abstieg. Es hat allerdings erstaunlich viel Spaß gemacht, den Canyon hinunterzulaufen, obwohl ich immer im Hinterkopf hatte, dass ich alles am darauffolgenden Tag wieder hinaufsteigen muss. Fast 4 Stunden brauchten wir, um den steilen Weg hinabzusteigen. Unten angekommen, erwarteten uns Bungalows. Bungalows, in denen man Spinnen zählen kann, der Boden bestand aus Erde und das Licht funktionierte nur dann, wenn es auch Lust dazu hatte. Aber damit habe ich ja eigentlich keine Probleme, denn Zelte im Zeltlager sind nicht gerade mit mehr Komfort ausgestattet. Das Essen (Es gab Spaghetti mit Tomatensoße!!!) war dafür sehr lecker. Dann kam die frohe Botschaft an, dass wir am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen müssen, um uns an den Aufstieg zu wagen. Das war mir leider ein bisschen zu früh. Ich habe also in peruanischer Zeitrechnung gerechnet und um halb 5 waren wir dann endlich alle komplett um wieder 1200 Meter aufzusteigen. Der Grund warum wir so früh raus mussten, waren die Kondore. Wir mussten also zu einer ganz bestimmten Zeit oben am Kondorenaussichtspunkt sein. Als wir nach 3 sehr, sehr anstrengenden Stunden oben ankamen, haben wir leider außer unheimlich viel Nebel nada gesehen. Die ganze Hektik also umsonst. Da hätte ich also noch 2 Stunden länger schlafen können und meine Beine würden auch nicht so schmerzen, wenn wir ein wenig mehr Zeit für den Ausstieg gehabt hätten und nicht so hätten hetzen müssen. Auf dem weiteren Weg haben wir allerdings noch zwei Kondore sichten können. Glücklicherweise. Sonst hätte ich noch behauptet, in Peru gäbe es gar keine Kondore. ;) Am Karfreitagabend sind wir in Arequipa angekommen. Nach einer heißen (!) Dusche in unserem billigen Luxushotel und einer schönen vegetarischen (!) Pizza, sind wir nur noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert. Dabei haben wir ein wenig von der Karfreitagsprozession in Arequipa mitbekommen können. Schön war´s! Um 10 Uhr, (hört, hört) lag ich im Bett.
Am nächsten Morgen haben wir spontan beschlossen an den Strand Mollendo zu fahren. Ich kann also behaupten: Ich habe im Pazifik gebadet!!! Die Wellen haben mich mitgerissen, denn ich bin doch nur die 3 mm-Wellen der Nordsee gewohnt. Die Wellen im Pazifik sind allerdings größer als ich. Kalt war es dennoch im Wasser. Der Strand ist zwei Stunden von Arequipa entfernt, das bedeutete: Juhuuu!       Busfahren! Wir haben uns eine kleine Bucht als Strand empfehlen lassen und sie war wirklich schön!
Am Ostersonntag sind 4 von uns wieder an den Strand gefahren. Wir verbliebenen 3 haben uns Arequipa angeschaut. Es wäre doch ärgerlich gewesen in so einer schönen Stadt zwei Nächte zu übernachten, aber nichts von der Stadt gesehen zu haben. Arequipa hat historisch erst einmal nicht ganz so viel zu bieten wie Cusco. Die Inkahauptstadt kann auf eine viel längere Historik zurückschauen, als Arequipa, die „Ciudad blanca“. Arequipa wirkt viel europäischer (wenn man das so sagen kann) als Cusco. Auch in Arequipa gibt es einige Touristen, allerdings nach meinem Einschätzen nicht ganz so viele wie in meiner momentanen Heimatstadt Cusco. Da die Städte so verschieden sind, kann man sie gar nicht gut vergleichen. Ich weiß nur, dass sie beide etwas Interessantes haben und wundervoll sind. In Arequipa zum Pflichtprogramm der Stadtrundfahrt gehört die Besichtigung des Klosters Santa Catalina. Es ist nach der italienischen Heiligen Katharina von Siena benannt worden und wirkt beim Besichtigen auf den Besucher wie eine kleine Stadt in einer großen Stadt. Das Kloster ist riesengroß und total schön! Beeindruckend! Nach 2-3 Stunden Besichtigung ohne Langeweile (!) haben wir uns die vielen schönen Straßen Arequipas genauer angeschaut. Um 6 Uhr abends fing in der Kathedrale am Plaza de Armas eine Ostermesse an. Obwohl wir nicht alles verstanden haben, war es schon ganz schön. Und: die Kirche, die schon sehr groß ist, war sehr voll. Den gesamten Gottesdienst haben wir leider nicht mit verfolgen können, da unser Bus nach Cusco um halb 9 in Arequipa am Busterminal abfuhr. Eine sehr lange Ostermesse also.
Und ab ging es wieder in den Bus. Diesmal haben wir allerdings sparen wollen und haben eine andere Busgesellschaft genommen. Fehler!! Es war sehr unbequem. Richtig schlafen konnte ich leider nicht. Um 6:30 Uhr heut Morgen bin ich in Cusco in meinem Zimmer angekommen. Da ich um 9 Uhr schon wieder in der Schule sein musste (einen zweiten Osterfeiertag gibt es hier anscheinend nicht), um meine letzte Woche in Cusco mit Spanischunterricht zu beginnen, lohnte es sich ganz und gar nicht mehr für eine Stunde noch zu schlafen. Die Zeit reichte gerade für eine Dusche (leider wieder kalt) und ab ging es zur Schule. Natürlich mit dem Bus! ;)
Alles in allem, war es ein sehr schöner Ausflug über Ostern. Ich hoffe, ihr hattet genauso schöne Ostern in Deutschland und bereitet euch jetzt wieder auf den Alltag vor. Für mich beginnt jetzt erst einmal die letzte Woche Alltag, danach wartet unendlich viel Neues auf mich.
Bis bald
Eure Maria
Die Kathedrale in Arequipa am Plaza de Armas

2 Kommentare:

  1. Wir haben hier Ostern in gewohnter Manier gefeiert, vom Entzünden der Osterkerze um 5 Uhr morgens bis zum Osterfeuer abends und dem großen Familientreff dazwischen. Du kennst das ja...

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    1. Ohh ja, das kenne ich! Schon ein bisschen schade, es verpasst zu haben, zumal es hier sooo anders ist, und es hier gar keinen Osterhasen gibt! :(
      Aber dann werde ich den Osterhasen eben erst im Juli essen! ;)

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