Sonntag, 25. März 2012

Cusco, que bonito!!

Freitag, 16. März 2012:
Cusco ist soooo schön!! Im Gegensatz dazu kann Lima eigentlich einpacken. Obwohl es natürlich wärmer ist dort. Aber wirklich kalt ist es in den Anden in Cusco auch nicht. Hin und wieder fällt der ein oder andere Tropfen vom Himmel, aber Regen ist hier nicht so endlos wie in Deutschland. Bald ist die Regenzeit in Peru ja sowieso vorbei. Ab dann scheint die Sonne ohne Unterbrechung. Bis dahin muss ich mir also auch einen wunderschönen Sombrero kaufen! Und vielleicht auch das ein oder andere peruanische Kleidungsstück. Zum Shoppen lädt Cusco nämlich auch noch ein. Das ein oder andere Geschäft liegt ein bisschen versteckt in Hinterhöfen, aber wer suchet, der findet hier definitiv!
Apropos Sonne: Ich habe bereits einen Sonnenbrand, weil Maria ja nicht weiß, dass die Sonne im Nacken und auf den Unterarmen durchaus auch ein bisschen Haut findet, um diese zu verbrennen. Jetzt muss ich leider mit den Konsequenzen leben! Aber: Nach rot kommt ja bekanntlich braun! Hoffe ich zumindest. Es soll sich ja auch gelohnt haben.  ;) Wenn also die Sonne scheint, ist es definitiv sehr warm hier. Wenn es regnet oder auch nur bewölkt ist, kann man die dicke Fleecejacke wieder auspacken.
Meine erste Grippe habe ich mittlerweile schon hinter mir. Von Lima nach Cusco bin ich im Bus gefahren. Er war unheimlich bequem, man konnte seinen Sitz zu einem Bett umtransformieren. Sowas kenne ich aus Deutschland nicht. Statt der geplanten 20 Stunden saß ich schließlich circa 30 Stunden in diesem Bus, weil zwischendurch durch die Regenfälle hier einige Erdrutsche die Straße für einige Stunden unpassierbar gemacht haben. Dabei habe ich mir wohl eine Erkältung zugezogen, denn mit der Klimaanlagenregelung haben es die Peruaner noch nicht ganz so raus. Das habe ich aber jetzt gut überwunden. Daran, dass ich nur sehr wenig Luft habe hier oben auf 3500 Metern, habe ich mich auch gewöhnt. Die einfachsten Treppenstufen waren zu Beginn eine echte Herausforderung für mich. Schnell kann ich diese Treppen immer noch nicht erklimmen, aber nach 10 Tagen hier, komm ich wenigstens hoch, ohne Pause zu machen.
Die Familie bei der ich den ersten Monat in Cusco lebe, ist unheimlich geduldig mit mir. Mittlerweile verstehe ich sogar schon recht viel, aber am Anfang muss ich echt anstrengend gewesen sein für die Mutter und den Sohn. Mein Zimmer ist recht schön und außerdem sogar größer als mein Zimmer in Deutschland! Und es ist warm! Sobald durch mein großes Fenster ein/zwei Stunden die Sonne hereinscheint, ist es für den Rest des Tages und der Nacht aufgewärmt. Für peruanische Verhältnisse ist das echt ein Plus. Zumindest friere ich in der Küche der Familie immer sehr, denn die Nächte sind… na, kalt eben. Darüber ärgern sich die meisten der anderen Deutschen, die mehrere Monate in Peru verbringen, sehr. Eine hat sich bereits für 119 Soles einen kleinen Heizstrahler für ihr Zimmer in ihrer Gastfamilie gekauft. Da hab ich also wirklich Glück.
Warmes Wasser.. hmm, wenn man Zeit hat, und sich mit 10 Tropfen pro Minute zufrieden gibt, dann kann man hier nicht nur warm, sondern auch heiß  duschen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, es morgens schnell gehen muss und man auch ein bisschen nass werden möchte, dann muss leider kaltes, wenn man Glück hat lauwarmes, Wasser reichen.
Andere Deutsche habe ich übrigens in meiner Sprachschule „acupari“ kennen gelernt. Das ist ganz nett, dann kann man nach der Schule auch noch etwas unternehmen. Ich lerne seit 4 Tagen also jeden Tag 4 Stunden Spanisch. Es wird immer besser. Es führt ja auch für mich kein Weg daran vorbei, es zu lernen. Es ist auch schon ein ganz gutes Gefühl, dem Taxifahrer richtige Antworten auf seine Fragen geben zu können und nicht einfach nur zu lächeln und „si“ zu sagen. Dann hält der dich für ein bisschen loca! Taxen gibt es in Peru in größeren Städten wie Sand am Meer. Man muss nur die Hand ausstrecken, dann kommen schon 5 auf einmal angefahren und wollen dich mitnehmen. Weiße nehmen sie immer besonders gerne mit, weil sie glauben, dass sie denen mehr Soles abnehmen können. Mehr bedeutet 5 Soles. Also ganz grob geschätzt sind das ungefähr 1,50 Euro. Eigentlich kostet eine Taxifahrt 3-4 Soles. Kommt auf die Länge des Weges an.
Da ich ein bisschen außerhalb lebe, fahre ich jeden Tag mit dem Bus. Busfahren ist hier ein noch günstigeres Vergnügen. Eine Fahrt 60 centimos (also umgerechnet nicht einmal 20 cent). Ich weiß mittlerweile wenigstens  wie die beiden Haltestellen heißen, an denen ich aus- bzw. einsteigen muss. Das ist schon ein Vorteil, denn jetzt kann ich wenigstens immer fragen, ob der Bus dort hält. Es nicht zu wissen, ist allerdings auch nicht schlecht. Da bleibt die Busfahrt spannend. Wohin der Bus fährt, steht nämlich nicht auf den Bussen vorne drauf so wie in Deutschland. Die Busse haben Namen und es gibt viele Busse mit denen man fahren kann, um an seiner Zielhaltestelle anzukommen. Das Leben ist eine Wundertüte! Da ich jetzt aber die Namen der Bushaltestellen weiß, nimmt es ein bisschen die Spannung heraus. In jedem Bus gibt es nämlich einen Fahrer und einen Busschreier oder so ähnlich. Der oder die ist dafür zuständig, dass die Tür aufgemacht wird, jeder bezahlt, wenn er aussteigt, und die Menschen auf der Straße wissen, wo der Bus herfährt. Er oder sie rattert also in 2 Sekunden alle Haltestellen runter, an denen der Bus hält. Manchmal höre ich, ob meine dabei ist, manchmal eben nicht. Wie die Busse aufgebaut sind, ist auch etwas gewöhnungsbedürftig für große Deutsche. Einige sehen aus wie umgebaute Bullis. In jedem Bus gibt es genauso wie in Deutschland, einige Plätze, die für Schwangere, Alte, Eltern mit Kindern und Menschen mit Einschränkungen vorgesehen sind. Und Peruaner stehen auch ziemlich schnell auf, wenn z.B. eine Schwangere in den Bus einsteigt. Wenn man also auf einem dieser besonderen Plätze sitzt, dann muss man damit rechnen, aufstehen zu müssen, falls man bemerkt, dass jemand der steht, einen Platz nötiger hat. Oder man steht auf, wenn ich in den Bus steige. Die Frau, die mir ihren Platz anbot, war sogar älter als ich, vielleicht Ende 30. Da habe ich mir schon ein wenig Gedanken gemacht. Denn eigentlich trifft keines der Personenbeschreibungen, die einen Platz benötigen, auf mich zu. Es muss daran gelegen haben, dass nur bis zu den Schultern in den Bus passe, wenn ich stehen muss. Also müssen große Menschen ihre Köpfe so komisch zur Seite oder nach knicken. Sie durfte ihren Platz allerdings behalten. Da habe ich die Nackenschmerzen gerne in Kauf genommen.
Auch für die Touristen hält Cusco und Umgebung einiges bereit. Heute habe ich mit einigen anderen Deutschen der Sprachschule Saqsayhuamán besichtigt. Das ist eine Tempelstätte, die von den Inkas gebaut wurde in der Nähe des Stadtzentrums. Sehr imposant. Das Interessanteste aber war unsere Guide. Man musste sich anstrengen, um sein Englisch zu verstehen, da unser Spanisch für solche Exkursionen leider noch nicht reicht, aber er hat uns alle in seinen Bann gezogen. Auf sehr spirituelle Weise hat er uns den Bau der Stätte erklärt. Außerdem hat er uns alle mit spiritueller Energie bedacht. Muy interesante.
Um mein Spanisch zu schulen, schaue ich jeden Abend um 9 mit meiner Gastmama eine peruanische Telenovela. Sie heißt La Tayson. Es geht um Liebe und Verleugnung und Intrigen und Scheinschwangerschaften. Dafür brauche man aber eigentlich kein Spanisch sprechen, um das zu verstehen.

Alles in allem hab ich mich mittlerweile gut eingelebt hier im fernen Südamerika. Ich freue mich auf alles was kommen mag. Auf neue Leute, auf neue Erfahrungen, auf neue Aufgaben.
Ihr hört von mir!!
Beso, Maria
Cusco, Plaza de Armas

Es folgen bald weitere Fotos, aber für das Internet hier ist Fotos hochladen eine enorme Anstrengung!





Der Titel passt!

Max Prosa-Straße nach Peru

Ankunft auf dem anderen Kontinent

Mittwoch, der 7. März 2012:
So, geschafft!!!! Ich bin gut in Lima angekommen! Crazy, ich bin in Südamerika! Ich hatte einen sehr entspannten Flug,  habe mich weder auf dem holländischen noch auf dem peruanischen Flughafen verlaufen (was aber wohl eher an den sehr netten, wegweisenden Flugbegleitern und Flugbegleiterinnen lag, als an meiner grandiosen Orientierung ;)) und habe die erste Nacht auf dem fremden Kontinent sehr gut überstanden!
Als ich das Gebäude des Flughafens verlassen habe, erschlug mich die riesige Hauptstadt erst einmal! Groß, laut, ein etwas unangenehmer Duft in der Luft. Vielleicht ein leichter Meergeruch. Eben eine Millionenstadt am Pazifik. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Lima auch unheimlich schöne Ecken hat. Nur werde ich diese Ecken bis heute Nachmittag um halb 5 nicht entdecken, fürchte ich. Schade eigentlich, Lima scheint interessant zu sein. Vielleicht habe ich auf dem Rückweg noch die Möglichkeit, etwas mehr von Lima zu sehen. Die Fahrweise der Autos hier gefällt mir schon mal. Hier wird mit ein wenig mehr Temperament überholt, gehupt, die Geschwindigkeitsbegrenzung (falls es überhaupt eine gibt) nicht beachtet und Fahrbahnmarkierungen kennt hier eigentlich auch niemand! So wirkt es zumindest auf mich, die es aus dem wohlbehüteten Deutschland gar nicht kennt, dass sich jemand NICHT an die Straßenverkehrsordnung hält. Aber die scheint in Peru ja auch eine etwas andere zu sein.
Was ich durch meine mangelnden Sprachkenntnisse bereits herausgefunden habe: Englisch spricht hier niemand. Da reicht mein Spanisch absolut nicht aus. Es reicht anscheinend nicht, nur Hola. , Si. , No. , Me llamo Maria. , Que tal? und Ciento ochenta y tres dias, por favor. sagen zu können. Für den Flughafen reichte es gerade noch, die wissen jetzt zumindest, wie lange ich in Peru bleiben will, aber viel weiter komme ich damit nun nicht mehr. Wie gut, dass ich Linda habe. Da sie schon seit 7 ½ Monaten in Lima ihren Freiwilligendienst macht, kennt sie sich bestens aus, spricht sehr gutes Spanisch und hilft auch sonst in allen anderen Dingen.
Gleich um halb 5 geht es weiter für mich. Da muss ich die Millionenstadt wieder verlassen, setze mich für mehr als 20 Stunden in den Bus und fahre in eine weitere Stadt in Peru. Cuzco ist allerdings bei weitem kleiner als Lima. Schon alles sehr, sehr aufregend!
Was ich so zum Schluss, quasi als Fazit, noch für sehr erwähnenswert halte, ist: Ich ziehe mir jetzt ein T-shirt an und gehe nach draußen, auf die Straßen von Lima. In die Sonne. Wie sieht es bei euch aus?

Sonnige Grüße
Maria
P.S.: Okay, ich kann euch beruhigen. Ab morgen bin ich in den Bergen. Da wird es dann wieder kälter. Aber die Sonne bleibt, hoffe ich.